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Projekte der beruflichen Praxis

Bernhard Göschlberger ist Software-Experte mit zwei Berufen. Wie er am IMC Krems Software Engineering lehrt und dabei jede Menge Praxisbezug in seine Lehrveranstaltungen bringt, das erzählt er in einem spannenden Interview.

Bernhard Göschlberger

Bernhard Göschlberger ist Software-Experte mit zwei Berufen. Wie er am IMC Krems Software Engineering lehrt und dabei jede Menge Praxisbezug in seine Lehrveranstaltungen bringt, das erzählt er in einem spannenden Interview.

Seit Oktober 2020 lehrt Bernhard Göschlberger die integrierte Lehrveranstaltung Software Engineering and Project Management im Rahmen des Studiengangs Informatics am IMC Krems. Im Hauptberuf ist er seit April 2023 als Data Scientist für das Predictive Analytics Competence Center des Finanzministeriums tätig. Davor war der promovierte Informatiker 12 Jahre lang in der anwendungsorientierten Forschung mit digitalen Formen des Lernens und Lehrens befasst und leitete das Mobile Knowledge Lab der Research Studios Austria Forschungsgesellschaft.

Auf Unvorhergesehenes reagieren und Ergebnisse reproduzierbar machen

Meine Lehrveranstaltung umfasst schon im Namen zwei Bereiche: das projekthafte Arbeiten und das ingenieurmäßige Arbeiten. Ersteres hat viel damit zu tun, dass man im Team gemeinsam bisher unbekannte Problemlösungen entwickelt und auf Unvorhergesehenes gut reagieren kann. Zweiteres hat mit dem Wunsch zu tun, gute Ergebnisse reproduzierbar zu machen. Das ist durchaus ein widersprüchliches Spannungsfeld. Mit einem Satz würde ich sagen: die Studierenden sollen am Ende in der Lage sein, so koordiniert und strukturiert gemeinsam Software zu entwickeln, dass möglichst wenig dem Zufall überlassen wird.

Gruppenarbeiten, um Probleme zu lösen

Meine Lehrveranstaltung beinhaltet vom Konzept her schon den Ansatz, dass ein praktisches Softwareprojekt in Gruppenarbeit umgesetzt werden soll. Das ist aus meiner Sicht auch die einzige Chance, den Studierenden die Probleme näher zu bringen, die sich in der Praxis in Softwareprojekten ergeben. Ich versuche auch jedes Jahr etwas Neues zu finden, das dem Anspruch des Adjektivs „praktisch“ gerecht wird.

Projekte aus der beruflichen Praxis

Ich bin immer auf der Suche nach praxisnahen Projekten. In den letzten Jahren habe ich Projekte aus meiner eigenen beruflichen Praxis eingebracht – also etwa Themen aus Auftragsforschungsprojekten oder Themen, die von unmittelbaren Projektpartnern oder Kunden kamen. Durch meinen Jobwechsel habe ich aktuell diese Möglichkeit nicht mehr. Daher habe ich nach Möglichkeiten gesucht, Praxisbezug bieten zu können und über einen guten Freund aus Studienzeiten kam der Kontakt zu Concept Reply zustande. Gerade in meinem Fach gibt es für die Studierenden nichts Besseres als Problemstellungen aus der „echten“ Welt und die Notwendigkeit, mit externen Auftraggebern zu kommunizieren. Diese Lernerfahrung ist mit das Wichtigste, das man in einem am Ende doch recht kurzen Semester mitgeben kann. Das Unternehmen profitiert natürlich auch ein bisschen, da sie natürlich auch die Möglichkeit haben, Studierende, die positiv herausstechen, gezielt anzuwerben. Gerade in der Informatik sind gute Leute schwer zu finden und unsere Studierenden sind ohnehin international – also möglicherweise durchaus auch bereit, nach München zu gehen.

Impulse für meinen Hauptberuf von den Studierenden

Das praktische Arbeiten in den Projekten bringt es mit sich, dass ich jedes Jahr etwas Neues von meinen Studierenden lerne. Meistens sind es neue Software Tools (man kann da unmöglich den Überblick über alles behalten), manchmal sind es aber auch Herangehensweisen oder Ansätze, die die Studierenden für sich im Rahmen der Projektarbeit entwickeln. Das ist großartig, weil man immer eine Bandbreite an Arbeitsweisen sieht, aber auch gleichzeitig, ob es funktioniert. Ich habe daraus auch schon oft Impulse für meinen Hauptberuf, aber auch für den theoretischen Teil meiner Lehrveranstaltung aufgenommen.

Prioritäten setzen

Man hat immer zu wenig Zeit. Eigentlich möchte man jede Projektgruppe coachen und bestmöglich unterstützen. Dies ist jedoch nicht immer möglich, da man auch seinen Hauptberuf erfüllen muss. Daher muss man Prioritäten setzen und die Studierenden auch selbstständig arbeiten lassen. Das ist manchmal frustrierend, aber auch eine wichtige Erfahrung für die Studierenden.

Bernhard Göschlberger ganz persönlich

Der Oberösterreicher ist verheiratet und hat zwei Söhne (2 Jahre, 0 Jahre), ein Haus (technisch gesehen eigentlich eher eine Baustelle) und keine Haustiere. Wenn er Zeit dafür findet, spielt er ein Kartenspiel, das er vor 20 Jahren schon gespielt hat, aber zwischenzeitlich 15 Jahre lang vergessen hatte: Magic the Gathering. Er besitzt über 20.000 Karten und sehr zum Leidwesen seiner Frau werden es jeden Monat mehr. 

Bernhard Göschlberger im Word-Rap

Was steht auf Ihrem Nachtkästchen? 

Auf meinem Nachtkästchen steht ein Amazon Echo Dot (hört auf Alexa). 

Wie sieht ihre Bucket-List aus?

Auf meiner Bucket-List ganz oben steht: Altbausanierung. Wir haben letztes Jahr ein 100 Jahre altes Haus gekauft, das vor 40 Jahren zuletzt renoviert wurde. 

Mit wem würden Sie am liebsten auf einen Kaffee gehen?

Da gäbe es viele. Im Moment vielleicht am ehesten mit Allen Holub (ein sehr unterhaltsamer Software-Projekt Guru) oder Simon Nielsen (ein sehr unterhaltsamer „Magic the Gathering“ Profi-Spieler). 

Urlaub am Meer oder in den Bergen?

Am Meer. 

Sind Sie ein Morgen- oder Abendmensch? 

Gibt es erwachsene Morgenmenschen wirklich? Abendmensch – mit Kindern. 

Zum Thema lesen: alles digital oder auch noch in Print? 

Nachrichten digital, Literatur im Print (meist Taschenbücher).

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