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Story #Advanced Nursing Practice#Gesundheits- und Krankenpflege#Forschung

"Künstlerin der Worte“: Sophie Lehner über ANP

Sophie Lehner spricht über die Bedeutung von Advanced Practice Nursing und ihre Erfahrungen am IMC

Sophie Lehner ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und hat ihr Bachelor-Studium in Gesundheits- und Krankenpflege sowie ihr Master-Studium in Advanced Nursing Practice (ANP) am IMC Krems absolviert. Zum Abschluss ihres Studiums hat sie ein bewegendes Gedicht verfasst, das nicht nur die Fähigkeiten der Advanced Practice Nurses und die Bedeutung von Advanced Practice Nursing prägnant auf den Punkt bringt, sondern auch den Wert des Studiums und des Studierens an sich sehr emotional zusammenfasst. Im Interview spricht die 26-jährige Absolventin und Mutter über die Motivation, ihre Gedanken in diesem Gedicht festzuhalten, die Inhalte ihrer Studienzeit am IMC  Krems und was sie jungen Menschen auf ihrem Weg mitgibt.

Im Interview spricht die 26-jährige Absolventin und Mutter über ihre Beweggründe für das Verfassen des Gedichts, ihre Forschungsarbeit im Bereich der Advanced Practice Nursing und ihre persönlichen Erfahrungen am IMC Krems.
 

Absolventin Sophie Lehner hat zum Abschluss ihres Studiums ein bewegendes Gedicht verfasst, das nicht nur die Fähigkeiten der Advanced Practice Nurses und die Bedeutung von Advanced Practice Nursing prägnant auf den Punkt bringt, sondern auch den Wert des Studiums und des Studierens an sich sehr emotional zusammenfasst.

Was waren deine Beweggründe den beruflichen und persönlichen Wert deines Studiums in Form eines Gedichts festzuhalten?

Nachdem feststand, dass ich die Abschlussrede halten darf, überlegte, ich wie ich den beruflichen sowie persönlichen (Mehr)Wert dieses Studiums zusammenfassen und in nachhaltiger Art und Weise an die Festgäste herantragen könnte. Ich ging in Gedanken die vergangenen zwei Jahre durch, machte mir Notizen und erinnerte mich an die allerletzte Vorlesung, in welcher wir gefragt wurden, ob wir die Profession der Pflege für eine Kunst erachten. Ich persönlich halte Pflege nicht direkt für eine Kunst, doch brauchen wir Professionist*innen, neben den fachlichen und theoretischen Grundkompetenzen, definitiv Kunstfertigkeiten um flexibel und teilweise auch kreativ auf den individuellen Bedarf und die Bedürfnisse unserer Mitmenschen, Kolleg*innen, Patient*innen und deren Angehörige reagieren zu können. Demnach wollte ich eine kreative Form des Vortragens wählen und entschied mich, ein Gedicht zu verfassen.

Mit welchem Forschungsthema hast du dich im Rahmen deiner Masterarbeit beschäftigt? 

Im Juli 2022 habe ich das berufliche Setting gewechselt und bin vom Zentral-OP mit den Schwerpunkten Gefäßchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe auf eine gynäkologische Onkologie im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz gewechselt. Der Wunsch nach beruflicher sowie persönlicher Weiterentwicklung wuchs seit Beginn des Studiums im Herbst 2021 stetig und mit meiner Vorerfahrung im gynäkologischen OP konnte ich die Krankheitsbilder auf der Station gut erfassen und verstehen. Meine Bereichsleitung und mein Team unterstützten die Fortführung meines Studiums und mein anschließendes Forschungsvorhaben von Anfang an, wofür ich sehr dankbar bin. Im Zuge des beruflichen Wechsels freute ich mich sehr, dass auf der gynäkologischen Onkologie zwei Pelvic Care Nurses – d.h. Pflegeexpert*innen - tätig sind, welche in ihrem Tätigkeitsfeld schon sehr nah an das Kompetenzspektrum einer Advanced Practice Nurse herankommen. Im Austausch mit meinen Kolleg*innen aber auch mit den Patient*innen konnte ich sehr schnell erfassen, welch enorme Ressource diese Rolle im gesamten Behandlungs- und Betreuungsverlauf darstellt. Demnach entschied ich mich in meiner Masterthese die Rolle einer Advanced Practice Nurse im Gynäkologischen Tumorzentrum zu untersuchen. Primär befragte ich diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen (DGKP) nach den Herausforderungen im Betreuungs- und Behandlungsprozess gynäkologischer Onkologiepatient*innen um ihre Bedarfe und Bedürfnisse, die Zusammenarbeit mit den angesiedelten und zukünftigen Pflegeexpert*innen/ APNs betreffend, zu erfassen. Die Ergebnisse habe ich in Kontext mit dem Stufenkompetenzmodell nach Patricia Benner und dem Kernkompetenzmodell nach Hamric gesetzt um im Anschluss, unter Einbezug des PEPPA-Framework, Empfehlungen zur Rollenevaluierung bzw. -überarbeitung darzustellen. 

Welche Ergebnisse konntest du sammeln? 

Die befragten DGKP's benannten Herausforderungen vor allem auf zwischenmenschlicher Basis, die Kommunikation mit den Patient*innen, deren Angehörige aber auch die Kommunikation im multiprofessionellen Behandlungsteam betreffend. Aufgrund mangelnder Zeitressourcen, akuten Zwischenfällen oder Ausfällen im Team werden relevante Informationen teilweise nicht weitergegeben, vergessen oder nicht in vollem Umfang eingeholt. Dahingehend wurden die Pelvic Care Nurses als enorme Ressource benannt, da sie durch ihre eigenständige Funktion auf Station die Möglichkeit haben umfassende Gespräche mit den Patient*innen und deren Angehörigen zu führen um wesentliche Informationen einholen und letztendlich in Entscheidungsprozesse einbringen zu können.

Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Arbeit der Pflegeexpert*innen bzw. die Implementierung von APN-Rollen zukünftig weiter zu stützen und voranzutreiben?

Es wurde mehrfach betont, dass sich ihr Wirken positiv auf die Zusammenarbeit mit den Patient*innen, deren An- und Zugehörigen aber auch mit den anderen beteiligten Berufsgruppen auswirkt. Um die Arbeit der Pflegeexpert*innen bzw. die Implementierung von APN-Rollen zukünftig weiter gut stützen und vorantreiben zu können braucht es die Formulierung und Festlegung einheitlicher EVIDENZBASIERTER Rollenbilder und Stellenprofile, einer einheitlichen Ausbildungsverordnung und Zugangsvoraussetzungen, gesetzlicher und berufspolitischer Rahmenbedingungen sowie einer klaren Zuordnung im Gesundheitssystem bzw. in institutionellen Organisationsstrukturen. 

In Anbetracht zukünftiger soziodemographischer Entwicklungen müssen personelle sowie materielle Ressourcen effektiv und effizient eingesetzt werden. Dies verlangt auch den Einsatz von spezialisierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, die durch umfassende Expertise und Einbezug der aktuellsten Evidenz im multiprofessionellem Behandlungsteam wirken, befähigen und dadurch zu einer besseren Versorgung der Patient*innen beitragen können!

Was waren deine persönlichen Beweggründe für dein Studium Advanced Nursing Practice am IMC Krems?

Ich wollte ANP am IMC Krems studieren weil persönliche als auch berufliche Weiterbildung für mich einen sehr hohen Stellenwert hat. Schon seit meinem Grundstudium Gesundheits- und Krankenpflege am IMC Krems fest stand, dass ich in dieser Lernumgebung weiter Wissen generieren und mich gerne vertiefen und weiterbilden wollen würde. Ich sehe dieses Studium als wertvolle Ressource für meine berufliche als auch persönliche Zukunft. Denn qualitativ hochwertige Pflege kann nur durch kontinuierliche Weiterbildung und -entwicklung der ausübenden Professionist*innen erfolgen.

Was gibst du Studierenden oder zukünftigen Studierenden mit auf den Weg?

Bildet euch weiter, nehmt gewisse Umstände nicht als gegeben hin, reflektiert euch und euer Handeln regelmäßig, überlegt wie ihr euer berufliches und privates Umfeld weiter bereichern könnt, macht Fehler und lernt daraus, geht in den Austausch mit euren Mitmenschen, hört zu, kritisiert konstruktiv, kommuniziert wertschätzend, seid achtsam, lernt groß zu denken und geht gleichzeitig ins Detail, habt Freude am Lernen, macht auch mal Pause, zeigt Grenzen und respektiert die eurer Mitmenschen, zieht keine voreiligen Schlüsse und wenn doch dann ist es auch okay nochmal darüber nachzudenken, seid dankbar und bleibt menschlich. Dann kann eigentlich fast nichts mehr schief gehn´. 

Über Sophie Lehner

Ist Absolventin des Studiengangs Advanced Nursing Practice am IMC Krems. 2019 schloss sie ihr Bachelor-Studium Gesundheits- und Krankenpflege ebenfalls am IMC Krems ab. Danach war sie von 2019 - 2022 bei den Barmherzigen Brüdern in Linz im Zentral-OP mit den Schwerpunkten Gefäßchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe tätig.Barmherzige Brüder Linz. 2022 hat Sophie Lehner ins Ordensklinikum Barmherzigen Schwestern in Linz auf eine gynäkologische Onkologie gewechselt und kann ihre Expertise aus dem Studium bestens umsetzen. Derzeit ist die DGKP in Karenz. Die 26jährige Absolventin lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn auf einem Bauernhof im Mostviertel. 
In ihrer Freizeit genießt sie die Natur beim Spazieren und Wandern und verbringt gerne Zeit mit ihrer Familie und Freund*innen. Sie liebt gutes Essen, gute Musik, Tanzen, spannende Bücher und gute Witze zu erzählen aber auch erzählt zu bekommen. 

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