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Story #Medical and Pharmaceutical Biotechnology#Forschung

Biotechnologische Forschung: Fenster in die Zukunft

#youngscientists: Lisa Maria Renz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Krems Bioanalytik

Lisa Maria Renz, MSc. ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Krems Bioanalytik, dem Auftragsforschungsinstitut der IMC Fachhochschule Krems. Sie arbeitet mit ihrem Team an der Analyse von Proben aus präklinischen und klinischen Studien, um beispielsweise die Immunantwort von Patientinnen und Patienten auf neue Therapien und Impfstoffe zu charakterisieren. Im Interview spricht sie über ihre Forschungsarbeit im Labor, Phasen der Medikamentenentwicklung und ihre Begeisterung für Medizin und Biotechnologie. 
 

#youngscientists: Lisa Maria Renz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Krems Bioanalytik spricht im Interview über ihre Forschungsarbeit im Labor, Phasen der Medikamentenentwicklung und ihre Begeisterung für Medizin und Biotechnologie.

Wie und woran wird am Institut Krems Bioanalytik geforscht? 

Das Institut Krems Bioanalytik ist ein Auftragsforschungsinstitut der IMC Fachhochschule Krems. Wir bieten Pharmaunternehmen eine Vielzahl an Dienstleistungen an. Die Bearbeitung komplexer wissenschaftlicher Fragestellungen, unterschiedliche bioanalytische Untersuchungen oder Beratung und Unterstützung im regulatorischen Bereich sind Teile unseres Dienstleistungsportfolios.  
Am Institut arbeiten wir in einem GLP (Good Laboratory Practice) und GCP (Good Clinical Practice) zertifizierten Umfeld. GLP und GCP sind Qualitätssicherungssysteme, mit denen die Validität und die Sicherheit der Analysedaten und Auswertungen garantiert werden kann. Die Daten, die bei uns erhoben werden, verwenden die jeweiligen Auftraggeber, um die Zulassung von neuen Therapeutika beantragen zu können. Wir sind daher maßgeblich am Prozess der Marktzulassung von neuen und innovativen Arzneimitteln beteiligt. 

In welchem Forschungsprojekt arbeitest du im Moment? 

In meinem Team analysieren wir anhand von Studienproben, wie das Immunsystem von Patientinnen und Patienten auf neue biologische Therapeutika, sogenannte Biologika, reagiert. Hauptziel ist es, Daten mit den neuesten bioanalytischen Technologien und dem höchsten Qualitätsstandard zu generieren und an die pharmazeutische Industrie und Biotech-Unternehmen weiterzugeben. 

Wie kann man sich deine Arbeit als Forscherin vorstellen? 

Grundlagenforschung ist in der ersten Phase der Arzneimittelentwicklung angesiedelt. Hier werden grundlegende biologische Prozesse untersucht, um deren Fehlfunktionen bei Krankheiten zu verstehen.
Meine Aufgaben liegen nicht in der direkten Grundlagenforschung, vielmehr bin ich in einer späteren Phase der Medikamentenentwicklung tätig. Der Fokus meiner Arbeit liegt auf der Charakterisierung der Immunogenität von biologischen Therapeutika in klinischen Studien. Klinische Studien sind die größte und letzte Hürde, bevor neue Medikamente für alle zugänglich gemacht werden. Biologische Therapeutika können im ungünstigsten Fall ungewollte Immunreaktionen auslösen, die wiederum die Wirksamkeit der Therapien vermindern oder gesundheitliche Problem bei den Patientinnen und Patienten verursachen.  Daher ist es besonders wichtig, die Immunogenität der neuen biologischen Therapeutika in präklinischen und klinischen Studien zu testen.  

Was macht diese Projekte einzigartig?

Klinische Studien sind sehr nahe am finalen Medikament. Mit dieser verantwortungsvollen Arbeit helfen wir, die Wirksamkeit und die Sicherheit der neuen Medikamente zu gewährleisten. Ich habe dabei auch die Chance, neue Therapien bereits in ihrer Entwicklungsphase kennenzulernen. 

Gab es in deiner bisherigen Forschungsarbeit ein besonders prägendes Erlebnis?

Das bisher größte Highlight war für mich die Übernahme der Leitung eines Forschungsprojektes, in dem neuartige Methoden in der Bioanalytik entwickelt und validiert wurden. Dabei wurde mir gezeigt, dass meine Vorgesetzten an meine Fähigkeiten glauben und genug Vertrauen in mich haben, mir diese Verantwortung zu übergeben. Das Beste daran war jedoch, dass wir gemeinsam als Team das Projekt weit vor der Zeitvorgabe des Auftraggebers erfolgreich abschließen konnten. 

Wie findest du einen Ausgleich zu deiner Arbeit im Labor?

Ich verbringe beinahe jede freie Minute in den Bergen, am liebsten bei Mehrtagestouren über einen Gletscher und im Bestfall hoch über den Wolken. Entspannung finde ich dann, wenn sich meine Gedanken nur mehr um den nächsten Schritt und mein Ziel drehen. In diesen Momenten vergisst man alles um sich herum und kann vollständig abschalten. 

Warum hast du dich für das Studium der Biotechnologie entschieden?

Ich wollte seit jeher einen medizinischen Beruf erlernen. Ich war neugierig, welche Alternativen es noch zu einem klassischen Medizinstudium gibt, und bin dabei auf den Studiengang Medical & Pharmaceutical Biotechnology an der IMC Fachhochschule Krems gestoßen. Der medizinische Aspekt in diesem Studium hat mich immer am meisten gereizt. Der Gedanke, ein Teil der internationalen Forschungsgemeinschaft zu sein, spornt mich bis heute an.

Was findest du spannend an deiner Forschungsarbeit? 

Forschung ist ein kontinuierlicher und schrittweiser Prozess, man lernt aus der Vergangenheit und plant für die Zukunft. Dabei finde ich es am spannendsten, tagtäglich an der Medizin von morgen aktiv mitwirken zu können. Durch meine Arbeit habe ich Einblick in neueste Technologien und Erkenntnisse. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass man an der Fachhochschule individuell gefördert wird und ich die Möglichkeit habe, mich gemeinsam mit dem Institut Krems Bioanalytik weiterentwickeln zu können. 

Über Lisa Maria Renz 

Lisa Maria Renz, MSc. (26), hat den Bachelor- und Master-Studiengang „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“ an der IMC Fachhochschule Krems absolviert und arbeitet seither als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Krems Bioanalytik. Während ihres Studiums hat sie die Bachelorarbeit am King’s College London im Labor von Fiona Watt absolviert, mit dem Forschungsfokus auf Hautstammzellen und Regenerative Medizin. Für ihre Masterarbeit hat sie ein Jahr am „Institute of Molecular Pathology“ (IMP) in Wien gearbeitet, um die Mechanismen der Embryonalentwicklung in Zebrafischen zu studieren. Weiters war sie während des Studiums als Praktikantin bei Biomin (ehemals ERBER Group) und an der IMC Fachhochschule Krems als Laborassistentin tätig.
 

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