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Mitbestimmung in mobilen Pflegediensten verbessern

Neues Forschungsprojekt des IMC Krems zur Verbesserung in der mobilen Hauskrankenpflege

Das neue Forschungsprojekt am IMC Krems soll die betriebliche Mitbestimmung und die gewerkschaftliche Organisationsbereitschaft in mobilen Pflegediensten verbessern und ausbauen. Das Projekt „OMAHA: Organizing und Mitbestimmung – Aktionsforschung für die mobile Hauskrankenpflege“ wird vom Projektfonds „Arbeit 4.0“ der Arbeiterkammer Niederösterreich finanziert.

Das interdisziplinäre Forschungsteam aus Pflege- und Wirtschaftswissenschaftler*innen des Projektes OMAHA - o.l.n.R. Manfred Pferzinger, Adelheid Schönthaler, Anja Kepplinger, u.l.n.R: Susanne Bauer, Alexander Braun, Markus Latzke

„Wir sehen, dass gerade im Bereich dislozierter Pflege Autonomie und Entscheidungsfreude von den Pflegekräften gefordert werden. Gleichzeitig zeigen aber auch Studien, dass dieses autonome Arbeiten oft in Räumen stattfindet, die weder Arbeitsschutz garantieren noch eine gute Pflege ermöglichen und sich Pflegekräfte mobiler Hauskrankenpflege mehr Mitbestimmung wünschen. Die Intention des Projektes ist deswegen, die betriebliche Mitbestimmung und gewerkschaftliche Organisationsmöglichkeit für die speziellen Anforderungen mobiler Pflege zu verbessern“, so der Projektleiter Prof.(FH) Dr. Alexander Braun vom IMC Krems. 

Partizipativer Forschungsansatz

Das interdisziplinäre Forschungsteam aus Pflege- und Wirtschaftswissenschaftler*innen möchte dabei die Gewerkschaftsforschung im Bereich der Pflege etablieren und gemeinsam mit Betriebsrät*innen, Pflegekräften und hauptamtlichen Gewerkschaftssekretär*innen moderne Formen der Mitbestimmung erarbeiten und bestehende Strukturen verbessern. 
Hierzu sucht das Projektteam der IMC Krems im ersten Schritt aktive Betriebsrät*innen, die Interesse haben, sich an diesem Projekt zu beteiligen. 
Das gesamte Projekt verfolgt, so wie der Name schon verrät, einen starken partizipativen Forschungsansatz, der von Kurt Lewin entwickelt wurde und Betriebsrät*innen, Gewerkschaftsfunktionär*innen und Pflegekräfte zu Co-Forscher*innen ausbildet und gemeinsam an den Mitbestimmungsmöglichkeiten arbeitet und auch Feldforschung betreibt. Hierzu entwickelte das Projektteam einen Forschungsprozess, der gemeinsam mit den Co-Forscher*innen Schulungsworkshops entwickelt, die in Form von Massive Open Online Courses (MOOC) das Thema Mitbestimmung und Organizing in die Betriebe der mobilen Hauskrankenpflege tragen und so Breitenwirksamkeit entfalten können. In immer wiederkehrenden Feedback-Loops werden Informationen ausgetauscht und abschließend in Design Sprints in Prototypen transformiert. 

Pionierarbeit in der Pflegebranche

„Wenn wir über Mitbestimmung sprechen, dann wollen wir auch, dass das gesamte Projekt ein Mitbestimmungsprojekt wird. Darum ist der Zugang der Aktionsforschung für uns essenziell und wir denken, dass wir so best practice Ansätze entwickeln können, die zielgruppenspezifische Mitbestimmungsmöglichkeiten ermöglichen“, so Alexander Braun. Damit folgt das Projekt den Ansätzen der Labour Union Revitalization Studies, die die betriebliche Mitbestimmung und gewerkschaftliche Organisationsfähigkeit gezielt in den Fokus nehmen und in vielen Praxisprojekten in Deutschland, Australien und den USA bereits interessante Erkenntnisse gebracht haben. Erstmalig unternimmt damit das IMC Krems den Versuch, diesen Ansatz im Bereich der Pflege anzuwenden – und hier gerade in einem sehr speziellen Kontext der dislozierten Pflege.