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IMC Studie zur 4-Tage-Woche zeigt Für und Wider

Eine Studierenden-Studie des IMC Krems University of Applied Sciences gibt Einblick darüber, wie Österreicherinnen und Österreicher einer möglichen Einführung der 4-Tage-Woche gegenüber eingestellt sind. Trotz positiver Bewertungen und Vorteilen wie besserer Work-Life-Balance und gesteigerter Produktivität stehen Unternehmen vor Herausforderungen bei der Umsetzung. 
 

Eine neue Studierenden-Studie des IMC Krems beleuchtet die Perspektiven auf die Einführung einer 4-Tage-Woche in Österreich.

Eine aktuelle Studie von Studierenden des Studiengangs Unternehmensführung wurde im Rahmen der Lehrveranstaltung Market Research zum Thema 4-Tage-Woche durchgeführt. Von den 263 in persönlichen Interviews befragten Personen sehen 49 % in der Reduzierung der Arbeitszeit auf vier Tage mehr Vor- als Nachteile. 

Nur 14 % der 263 befragten Personen haben bereits Erfahrungen im Zusammenhang mit der 4-Tage-Woche gesammelt – diese sind überwiegend positiv. Konkret bewerten die Personen, die bereits Erfahrungen sammeln konnten, diese Erfahrungen im Durchschnitt mit 4,6 auf einer Skala von 1 (gar nicht zufrieden) bis 6 (sehr zufrieden).

Vorteile und Nachteile aus Sicht der Arbeitnehmenden

Vorteile werden vor allem in der Verbesserung des Unternehmensimages, einer Reduzierung der Fehlzeiten sowie einer Steigerung der Produktivität der Mitarbeitenden gesehen. Außerdem wird einem positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit mehrheitlich zugestimmt. Aus Sicht der Arbeitnehmenden wird an die erste Stelle der Vorteile von 60 % eine bessere Work-Life-Balance gereiht. Als Hauptnachteile gelten Stress an den verbleibenden Arbeitstagen und mögliche Einkommenseinbußen.

Hinsichtlich der Akzeptanz der drei gängigsten Umsetzungsmodelle stellt die beliebteste Variante mit 92 %, wenig überraschend, die Reduktion der Arbeitszeit ohne Lohnverzicht dar. Rund drei Viertel der Umfrageteilnehmenden könnten sich persönlich vorstellen, in diesem Arbeitszeitverkürzungsmodell zu arbeiten. Die Verdichtung der bisherigen Arbeitszeit von fünf auf vier Tage wird zwar von etwa zwei Drittel als attraktiv beurteilt, kommt allerdings für 16 % persönlich nicht infrage. Nur 22 % der Personen, die befragt wurden, können sich vorstellen, mit Einkommenseinbußen auf eine 4-Tage-Woche umzusteigen.

Den gewonnenen freien Tag würde ein Großteil der Befragten der Familie widmen oder für eigene Hobbies nutzen. Hingegen würde nur eine Minderheit der Befragten den zusätzlichen freien Tag mit Ausbildung (14 %), Haushaltstätigkeiten (12 %) oder Freiwilligenarbeit (9 %) verbringen.

Kosten und Organisation als Hindernisse für die Umsetzung

79 % der Befragten geben an, dass in ihrem Unternehmen bislang noch keine 4-Tage-Woche umgesetzt wird. Als Hauptgrund dafür werden von den Studienteilnehmenden Kostengründe vermutet. Weitere mögliche Gründe sind Öffnungszeiten, die eine 4-Tage-Woche nicht zulassen, sowie die Notwendigkeit, Abläufe und Organisation neu zu gestalten. Ältere Befragte glauben eher als jüngere, dass aktuelle Arbeitsabläufe eine Barriere für die Einführung der 4-Tage-Woche darstellen.