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Doktorat an Fachhochschulen

FHs in NÖ begrüßen Forderung nach Doktoratsstudien an FHs: Der niederösterreichische Landtag wird sich am Donnerstag mit einem Antrag der niederösterreichischen ÖVP zum Promotionsrecht an Fachhochschulen befassen. Die niederösterreichischen Fachhochschulen unterstützen die Forderung nach Doktoratsstudien an FHs.

IMC Krems Trakt G

Die niederösterreichischen Fachhochschulen unterstützen die Forderung nach Doktoratsstudien an FHs.

„Ein Promotionsrecht für Fachhochschulen ist eine lange auch schon von den Fachhochschulen gestellte Forderung. Die Möglichkeit zu einem Doktoratsabschluss wäre ein logischer nächster Schritt zur Weiterentwicklung der Fachhochschulen, ihrer schon bisher beeindruckenden Forschungsstärke und der Ausbildungsmöglichkeiten“, sagen Johann Haag und Hannes Raffaseder, Geschäftsführer der FH St. Pölten.

„Jetzt wird es politisch,“ freut sich der Wiener Neustädter Hochschul-Chef Armin Mahr über den Rückenwind aus dem Landtag, „Niederösterreichs Wissenschaftslandesrat ist persönlich nach Bayern gefahren und überzeugt heimgekehrt: Auch Österreichs Fachhochschulen haben in 30 Jahren ein eigenständiges Exzellenzprofil entwickelt und brauchen nun ein eigenständiges Promotionsrecht als Perspektive für ihren wissenschaftlichen Nachwuchs – gern extern akkreditiert. Fachhochschulen sind ein europäischer Wettbewerbsfaktor, diese Erkenntnis ist in Österreich angekommen.“

Ulrike Prommer, Geschäftsführerin des IMC Krems und Präsidentin der Österreichischen Fachhochschulkonferenz, hebt die Bedeutung dieses Anliegens für die Wirtschaft hervor: „Akkreditierte angewandte Doktoratsstudien an Fachhochschulen erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandorts Österreich. Forschungsprojekte an Fachhochschulen zeichnen sich durch einen starken Bezug zur Wirtschaft aus, wodurch innovative Lösungen und Technologien direkt in die Praxis einfließen können.“

IMC-Geschäftsführer Udo Brändle fügt hinzu: „Bereits jetzt wird am IMC Krems auf hohem Niveau geforscht. Für junge Wissenschafter*innen bietet die Doktoratsausbildung hervorragende Karriereperspektiven in vielversprechenden Forschungsfeldern.“

Doktorate über Kooperationen

Um ihren Absolvent*innen auch bisher schon Doktoratsstudien zu ermöglichen, haben Fachhochschulen Kooperationen mit Universitäten abgeschlossen:

Doktoratsprogramme des IMC Krems

Die wissenschaftliche Exzellenz in Forschung und Lehre am IMC Krems zeigt sich besonders durch zwei doc.funds-connect-Forschungsprojekte, gefördert vom FWF. Das IMC Krems kooperiert hier mit der Medizinischen Universität Wien und der Universität für Weiterbildung Krems.

Im Projekt „TOPICO“ forschen Wissenschafter*innen des IMC Krems und der Medizinischen Universität Wien am Problem der Therapieresistenz von Krebszellen. Trotz der Fortschritte und Errungenschaften, die in den letzten Jahren erzielt wurden, bleibt die Behandlungsresistenz eine der größten Herausforderungen in der Krebstherapie. Daher ist es von größter Bedeutung, die Mechanismen der Therapieresistenz zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um die Behandlungsergebnisse zu verbessern und die Lebensqualität von Krebspatient*innen zu erhöhen.

Das Projekt „EVision: Extracellular Vesicles in Inflammation“ wird von der Universität für Weiterbildung Krems mit den beteiligten Partnern IMC Krems und Medizinische Universität Wien koordiniert. Hier wird die Forschung auf dem Gebiet der Inflammation und Sepsis weiter vertieft.

Doktoratsprogramme der FH St. Pölten

Die FH St. Pölten ist an zwei Doktoratsprogrammen beteiligt, einem gemeinsam mit der TU Wien und einem mit der Universität für Weiterbildung Krems. Das Doktoratsprogramm „Visual Heritage“ mit der TU Wien erforscht Möglichkeiten zur Bewahrung des kulturellen Erbes durch digitale Technologien. Das Programm untersucht Ansätze der automatischen Bildanalyse und der Visualisierung, um historische Mediensammlungen zu erschließen und sie einem breiten Nutzer*innenkreis zugänglich zu machen. Die ersten vier Studierenden haben vor Kurzem mit dem Programm gestartet.

Die Kooperation mit der Universität für Weiterbildung Krems ermöglicht FH-Forscher*innen und Absolvent*innen die Teilnahme am PhD-Studium „Technology, Innovation, and Cohesive Societies“. Zudem sind die gemeinsame Einwerbung von Forschungsgeldern und die Durchführung von Forschungsprojekten im Rahmen der Dissertationen geplant. Das Programm ist auf Forschung an der Schnittstelle zwischen Sozialwissenschaften und Informatik ausgerichtet.

Doktoratsprogramme der FH Wiener Neustadt

Seit 2022 kooperiert die FH Wiener Neustadt mit der MedUni Wien und der VetMedUni Wien im gemeinsamen Doktoratsprogramm „PAIR – Pre-clinical Ion Beam Research“. Das Programm beschäftigt sich mit der Erweiterung des strahlenbiologischen Verständnisses von Ionenstrahlen auf molekularer, zellulärer und organischer Ebene. Die Ionentherapie mittels Protonen und Kohlenstoff-Ionen ist die fortschrittlichste Form der strahlenbasierten Krebsbehandlung, da Ionenstrahlen sowohl physikalische als auch biologische Vorteile gegenüber konventionellen Photonenstrahlen aufweisen. Die präklinische Forschung an Tumormodellen ist für die Optimierung der Ionentherapie unerlässlich. Das Doktoratsprogramm, das in dieser Form einzigartig ist, ermöglicht Studierenden ganz neue berufliche Perspektiven und Karrierewege.

Das an der FH Wiener Neustadt 2024 gemeinsam mit der TU Wien startende Promotionsprogramm „Scie4Free“ konzentriert sich auf die maßgeschneiderte Entwicklung und Anwendung von Quantensensoren, die in der Lage sind, einzelne Elektronen und Photonen zu detektieren. Dissertant*innen befassen sich dabei mit dem gesamten System vom Quantensensor bis zur Signalverarbeitung und der statistischen Analyse. Die möglichen Anwendungen reichen von der Grundlagenforschung wie der direkten Suche nach dunkler Materie und der Anwendung in Collider-Experimenten z. B. in CERN bis hin zu innovativen Forschungsgebieten wie der Quantentechnik und Raumfahrt bis hin zu produktnahen Entwicklungen wie der biomedizinischen Sensorik. Die damit verbundenen unterschiedlichen Anforderungen werden durch komplementäre Technologien erfüllt und schaffen somit ein breites Anwendungsspektrum.

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