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Konsumentenwahrnehmung von Nachhaltigkeitssiegeln

Die Studie „Consumer perceptions of sustainability labels for alternative food networks“ von Birgit Teufer und Martin K. J. Waiguny vom IMC Krems und Sonja Grabner-Kräuter von der Universität Klagenfurt wurde im Baltic Journal of Management publiziert.
 

Die neueste Publikation von Birgit Teufer und Martin Waiguny vom IMC Krems, analysiert, wie Nachhaltigkeitslabels oder -siegel von Konsumnetzwerken verwendet werden können und wie Menschen darauf reagieren.

Nachhaltigkeitskennzeichnungen spielen eine wichtige Rolle, indem sie Konsumentinnen und Konsumenten schnelle und leicht zugängliche Informationen bieten, um die Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsauswirkungen von Produkten zu bewerten. Die neueste Publikation von Birgit Teufer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMC Krems, analysiert, wie Nachhaltigkeitslabels oder -siegel von Konsumnetzwerken verwendet werden können und wie Menschen darauf reagieren. 

Gesamtbild entscheidend

Insgesamt wurden drei aufbauende Studien durchgeführt. Den Konsumentinnen und Konsumenten wurden unterschiedliche Siegel gezeigt und ihre Reaktionen wurden beobachtet. Die Siegel vermitteln verschiedene Informationen, zum Beispiel zur Umweltfreundlichkeit oder zu sozialen Bedingungen, sie sind von unterschiedlicher grafischer Qualität und werden von verschiedenen Institutionen vergeben.
Die Ergebnisse zeigen, dass Konsumentinnen und Konsumenten nicht unbedingt im Detail auf die einzelnen Informationen der Siegel achten, sondern eher auf das Gesamtbild. Wenn ein Siegel insgesamt gut bewertet wurde, haben die Verbraucherinnen und Verbraucher angenommen, dass das Netzwerk, das das Siegel verwendet, nachhaltig ist. Gütezeichen, die von professionellen Designerinnen und Designern gestaltet wurden, haben dazu geführt, dass Konsumentinnen und Konsumenten eher bereit waren, Lebensmittel von diesen Konsumnetzwerken zu kaufen. Wenn die Siegel von den Netzwerken selbst gestaltet wurden, also nicht so professionell aussahen, war dieser Effekt nicht so stark.

Im Idealfall professionell gestaltete Siegel

Die Quelle des Siegels, also wer es vergeben hat, war nicht besonders wichtig für die Meinungen der Konsumentinnen und Konsumenten. Ob das Label vom Konsumnetzwerk selbst vergeben wurde oder von einer offiziellen Stelle kam, macht kaum einen Unterschied. Allerdings haben professionell gestaltete Siegel, die vom Konsumnetzwerk selbst vergeben wurden, einen besonders positiven Eindruck hinterlassen.
Konsumnetzwerke können von der Verwendung von Siegeln profitieren, ähnlich wie einzelne Produkte. Selbst gestaltete Siegel beeinflussen auch die Wahrnehmung und Bewertung der Netzwerke positiv, aber professionell gestaltete Siegel funktionieren besser, besonders wenn das Siegel selbst vergeben wird. Das bedeutet, dass selbst organisierte, gemeinnützige Konsumnetzwerke gut daran tun, in professionell gestaltete Siegel zu investieren. Wenn jedoch die Ressourcen begrenzt sind, ist sogar ein selbst gestaltetes Siegel besser als gar keines. Zudem gibt es offenbar derzeit kein spezielles Nachhaltigkeitssiegel, das von einer offiziellen Stelle speziell an Konsumnetzwerke vergeben wird. Daher empfehlen wir, dass bekannte Nachhaltigkeits-NGOs Konsumnetzwerke unterstützen, indem sie speziell für solche Netzwerke professionell gestaltete Öko-Siegel erstellen und vergeben. Dies würde die Netzwerke von der Last und den Kosten der Gestaltung eigener Siegel befreien. 
Insgesamt hilft uns diese Forschung zu verstehen, wie Nachhaltigkeitssiegel für Konsumnetzwerke wirken und lenkt den Fokus weg von der traditionellen Betrachtung einzelner Produkte. 

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