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Neue Recyclingmethode für Seltene Erden erforscht

An der IMC FH Krems wird im Department of Life Sciences an einer neuen Recycling-Methode von Seltenen Erden mit Hilfe von Mikroorganismen geforscht. Es handelt sich um eine bislang neue Technologie der umweltfreundlichen und nachhaltigen Rückgewinnung dieser besonderen Metalle.

Die vier Projektpartner der IMC FH Krems, der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, der Donau-Universität Krems und der Karl Landsteiner Privatuniversität.

Die vier Projektpartner: V.l.n.r. Julia Vierheilig, Karl Landsteiner Privatuniversität; Jens Hartmann, Donau Universität Krems; Milada Vítová, Tschechischen Akademie der Wissenschaften, Centrum ALGATECH; Dominik Schild, IMC FH Krems © Martin Huleja

Seltene Erden werden in elektronischen Geräten wie Smartphones, Computern oder Energiesparlampen eingesetzt. Deren Verfügbarkeit ist jedoch beschränkt und bislang wird an umweltfreundlichen Recyclingmethoden geforscht, wie auch im internationalen Projekt REEagain der IMC Fachhochschule Krems. Ziel des Projekts ist es, Seltene Erden ganz ohne Umweltschäden mit Hilfe von Bakterien und Algen aus Elektronikschrott zu recyclen. Von der neuen Technologie sollen regionale Unternehmen profitieren. Ermöglicht wird das Pionier-Projekt durch eine Förderung der EU im Rahmen des Programms „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“(EFRE).

Gefragte Metalle für moderne Technologien

Seltene Erden sind besondere Metalle, die in kleinen Mengen für elektronische Geräte benötigt werden. Hauptlieferant ist nach wie vor China. Die aufwändige und teure Gewinnung lässt die Preise dieser Rohstoffe am Weltmarkt kontinuierlich wachsen. Durch den stetigen technischen Fortschritt ist es heute bereits abzusehen, dass sich die Versorgungslage von Seltenen Erden als kritisch erweisen wird und dadurch der Ausbau von Zukunftstechnologien gefährdet sein kann. Aktuell gibt es keine umweltfreundliche Rückgewinnung dieser Metalle.

Recycling durch Mikroorganismen

Dieser Entwicklung soll das Interreg Projekt REEagain mit einer neuen Technologie begegnen. „Hierfür wird eine noch nie eingesetzte Variante verwendet, das Recycling durch Mikroorganismen, sprich durch Bakterien und Algen. Durch diesen Prozess entstehen daher keinerlei neue Belastungen.“, so Projektleiter Prof.(FH) DI Dominik Schild. Diese Novität stellt für Unternehmen eine neue Möglichkeit dar, Metallrückstände nicht nur nachhaltig zu entsorgen, sondern sie stattdessen rückzugewinnen und wiederverkaufen bzw. verarbeiten zu können.

Grenzüberschreitende Forschungskooperation

Das Projekt wird im Rahmen des EU-Programms „INTERREG V-A Österreich-Tschechische Republik” gefördert. Die IMC FH Krems übernimmt in diesem zukunftsweisenden Projekt die Führungsrolle. Zu den Projektpartnern zählen die Akademie der Wissenschaften der tschechischen Republik (Centrum ALGATECH), die Karl Landsteiner Privatuniversität, sowie die Donau-Universität Krems. „Ziel des internationalen Konsortiums von Projektpartnern ist es, gemeinsam mit der regionalen Industrie eine anwendbare Recycling-Technologie zu entwickeln, die Seltene Erden aus Elektronikschrott rückgewinnen kann und diese Technologie anschließend für die Wirtschaft nutzbar zu machen.“ so Geschäftsführerin Mag. Ulrike Prommer.

Finanzierung durch EU-Programm

REEgain startete 2018 und wird bis 2022 im Rahmen des Programms „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ durch den „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) mit einer Summe von über einer Million Euro unterstützt. REEgain ist eines von 60 grenzüberschreitenden Projekten, die derzeit von „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ gefördert werden.

Video zum Projekt: https://www.youtube.com/watch?v=dcOHqJH0Bu8