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Hands-on Erfahrungen im Gesundheitswesen

Die Praxisprojekte der Studierenden des Studiengangs Angewandte Gesundheitswissenschaften

Studierende vor dem Health Lab der IMC FH Krems.

Ein Herzstück des Master-Studiums: das Praxisprojekt, in dessen Rahmen unsere Studierenden gemeinsam mit ihren Patientinnen und Patienten innovative Lösungen für konkrete Problemstellungen aus dem beruflichen Alltag entwickeln.

Der Master-Studiengang Angewandte Gesundheitswissenschaften der IMC FH Krems richtet sich an die Expertinnen und Experten aus den Bereichen der medizinisch-technischen Dienste (MTD) sowie der Hebammen.

Das Herzstück des Studiums ist das Praxisprojekt, in dem die Studierenden ein reales Problem aus ihrer beruflichen Praxis definieren und eine innovative Lösung hierfür entwickeln. Die erste Kohorte befindet sich gerade in der Durchführungsphase des Praxisprojektes und somit auf der Zielgeraden zum Abschluss ihres Masterstudiums.

Die Patientinnen und Patienten stehen im Fokus

Ein zentraler Schwerpunkt des Studiums liegt auf der ständigen Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen. Im Rahmen des Praxisprojektes werden die Studierenden demnach dazu angehalten, von Beginn an mit den Betroffenen zu sprechen und diese auch einzubeziehen. Dieses „User Involvement“ unterstützt die Bedarfsidentifizierung sowie den innovativen Lösungsprozess besonders effektiv.

„Als Betroffene profitieren die Patientinnen und Patienten von unseren Projekten, Therapien und Interventionen. Daher haben diese auch gute Anregungen und geben wesentliche Rückmeldungen, ob eine Innovation interessant, gut oder überhaupt notwendig ist“, erläutert die Studiengangsleiterin Mona Dür.

Kreative Ansätze führen zum Erfolg

Pamela Kreuzwieser, Diätologin in einem Schwerpunktkrankenhaus, beschäftigte sich in ihrem Praxisprojekt mit der Mangelernährung von Patientinnen und Patienten im Krankenhaus. Darunter versteht man eine mangelnde Ernährung, welche in Folge einer (chronischen) Erkrankung als Begleiterscheinung entstehen kann. Dies entsteht beispielsweise bei Krebserkrankten auf Grund von Appetitlosigkeit oder bei Schlaganfallpatientinnen und -patienten auf Grund einer Schluckstörung. Diese Nebenerkrankung entwickelt sich schleichend und wird häufig sehr spät erkannt.

Ziel ist es, diese verschiedenen Formen der Mangelernährung in Zukunft frühzeitiger zu erkennen und dementsprechend besser behandeln zu können. Dafür entwickelte Pamela Kreuzwieser im Rahmen ihres Praxisprojektes ein Schulungstool für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierbei verwendete sie unter anderem verschiedene Methoden und Konzepte, welche die Studierenden der Angewandten Gesundheitswissenschaften in den einzelnen Lehrveranstaltungen intensiv in interdisziplinären Teams diskutiert und erarbeitet haben.

Derzeit liegt der Fokus des Schulungstools auf Wissensvermittlung sowie der Anwendung von interaktiven Workshops. Erweiterungsmaßnahmen sowie die Ausweitung des Schulungs-Angebotes auf mehrere Institutionen sind in Planung.

„Im Master-Studium wird man schrittweise an das Projektmanagement herangeführt. Dabei waren moderne Ansätze, wie die des Design Thinking, für mich etwas völlig Neues und äußerst spannend. Diese kreative Herangehensweise an bestimmte Fragestellungen und der Perspektivenwechsel machen das Bild ganzheitlicher und sind daher sehr nützlich“, berichtet Pamela Kreuzwieser von ihren Erfahrungen im Studiengang Angewandte Gesundheitswissenschaften.

Multiprofessionalität und Interdisziplinarität nutzen

Einen sehr bedeutsamen Bedarf identifizierte Katrin Angermayr, BSc. Als Biomedizinische Analytikerin in einer Blutzentrale schuf sie ein Angebot für Blutspenderinnen und Blutspender, zusätzliche Blutparameter beim Blutspenden bestimmen zu lassen.

„Das Praxisprojekt gab mir die Gelegenheit über das Labor hinaus mit verschiedenen Fachbereichen, wie beispielsweise der IT und den Fachärzten, zusammenzuarbeiten. Gerade in multiprofessionellen Teams ist die kommunikative Komponente eine ganz wichtige. Denn im gemeinsamen Austausch entstehen oft Inputs, mit denen man nicht gerechnet hätte. Deshalb ist die Zusammenarbeit verschiedener Professionen so wichtig“, erklärt Katrin Angermayr überzeugt.

Die Analyse bestimmter (Infektions-)Parameter ist gesetzlich vorgeschrieben, um die Sicherheit der Blutprodukte und spendenden Personen zu gewährleisten. Dieses Praxisprojekt bietet nun die Möglichkeit für interessierte Blutspenderinnen und Blutspender weitere Blutparameter analysieren zu lassen. Dadurch kann der Nachfrage entgegengekommen, eine erhöhte Kundenbindung erreicht und ein gesunder und zufriedener Pool an Blutspenderinnen und Blutspendern geschaffen werden. Derzeit werden ein Schilddrüsenparameter, ein Fettstoffwechselparameter sowie ein Vitamin-D-Paket angeboten.

„Ich erkenne eine ganz deutliche Veränderung an mir, ich entwickle mich gerade von der Biomedizinischen Analytikerin zur Gesundheitswissenschafterin. Ich konnte viele meiner Fähigkeiten verbessern und sehe mich zukünftig im Projektmanagement oder in operativ leitenden Funktionen“, betont Katrin Angermayr abschließend.

Das Gesundheitssystem aktiv mitgestalten

Ein ebenfalls besonders kreatives und innovatives Projekt gestaltete ein multiprofessionelles Team, bestehend aus der Ergotherapeutin, Julia Huber, BSc, dem Ergotherapeuten, Lukas Walser, BSc sowie der Biomedizinischen Analytikerin, Corinna Wohlfahrt, BSc. Inhalt ihres Praxisprojektes war die Gestaltung und Kreation eines Spielplatzes, der sowohl von Kindern mit und ohne körperliche Beeinträchtigung genutzt werden kann.

„Unser Projekt bezieht sich nicht auf eine einzelne Profession, sondern soll einen Ort der Begegnung darstellen, an dem Familien gerne Zeit miteinander verbringen und an dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ein gemeinsames Miteinander erleben können“, erklärt Lukas Walser den Hintergrund ihrer Projektidee. Ziel ist es ein gemeinsames Spielen aller Kinder mit möglichst wenig Barrieren zu ermöglichen.

Der Fokus des Praxisprojektes lag dabei auf der Gestaltung und Konstruktion von Spielgeräten für ein solchen Spielplatz, die digital und auch mittels eines 3D-Druck-Modells dargestellt wurden. „Die Entwicklung von multiprofessionellen und interdisziplinären Interventionen zur Erhaltung und Steigerung der Gesundheit helfen mir dabei, die Grundzüge des Gesundheitswesens vertiefend kennenzulernen und selber zukünftig meinen Teil dazu beitragen zu können, dieses System weiterzuentwickeln und aufrechtzuerhalten.

Die Zusammenarbeit mit Studierenden aus allen MTD-Berufen sowie Lehrenden und Vortragenden aus Wissenschaft und Praxis stellen in diesem Studiengang ein Alleinstellungsmerkmal dar“, berichtet Lukas Walser über sein Master-Studium begeistert.

Herausragende Projekte mit Zukunft

Die einzelnen Praxisprojekte, welche sehr ambitioniert gestartet wurden und daher auch teilweise mit Risiko verbunden waren, konnten sehr erfolgreich umgesetzt werden und erhielten eine positive Resonanz. Weitere Finanzierungen ergaben sich. Eine große Zahl der Projekte war der Auftakt für größere Folgeprojekte und hatte somit einen enormen Multiplikationseffekt.

„Viele Praxisprojekte erzielten eine große Nachfrage und die Studierenden wurden bereits dadurch mit mehr Verantwortung von ihren Arbeitgebern betraut. Das sehe ich als große Anerkennung und bedeutende Wirkung der Praxisprojekte“, betont die Studiengangsleiterin Mona Dür.

Zum Studiengang Angewandte Gesundheitswissenschaften