Im Zuge einer Design Thinking Challenge wird mit etablierten Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft zusammengearbeitet und am Anfang dieser Reise steht eine Problemstellung aus der realen Welt des Unternehmens. Nicht nur die Theorie und das Erlernen verschiedener Prozessschritte, sondern vor allem die Umsetzbarkeit und Durchführbarkeit in der Praxis stehen im Vordergrund.
Die Real World Case Study
Das Ziel dieser Real World Case Study war es, ein patienten- und besucherorientiertes Zugangskonzept für das Universitätsklinikums St. Pölten zu generieren. Ein Konzept, angepasst an die derzeitige Covid-Pandemie mit all ihren Herausforderungen, Schwierigkeiten und Ungewissheiten, welches die verschiedenen Zutrittsprozesse des Universitätsklinikum verknüpft, begründet und hervorhebt, waren Themenschwerpunkt des Projektes. Das Projektziel war es das derzeitige Zutrittskonzept des Universitätsklinikums St. Pölten zu optimieren und weiterzuentwickeln, um es in weiterer Folge in abgewandelter Form auch nach der derzeitigen Pandemie-Situation in anderen Einrichtungen der Landesgesundheitsagentur Niederösterreich zu realisieren.
Die Entwicklung eines patienten- und besucherorientierten Zugangskonzepts
Aufgrund der derzeitigen Pandemie-Lage erlangt diese Case Study eine enorme Relevanz für die weitere Vorgehensweise. Der Auftraggeber war das Universitätsklinikum St. Pölten, die Erläuterung der Problemstellung sowie die Auftragserteilung erfolgte durch den Kaufmännischen Direktor des Klinikums, Mag. Dr. Bernhard Kadlec. Dem Projektteam der IMC FH Krems standen von Beginn an zwei Mitarbeiter des Universitätsklinikum St. Pölten - Michael Zöchling von der internen Betriebsfeuerwehr und Peter Redl-Lenk vom Pflegemanagement - als direkte Ansprech- und Projektpartner zur Verfügung. Die Teammitglieder dieses Projektes waren: Iris Binderlehner, Frederik Haas, Hanna Leon Touzard, Sophie Klaus, Lisa Nestlinger und Mirko Raskovic. Der Projektstart war Oktober 2020.
Prozesse auf nationaler und internationaler Ebene verglichen
Mithilfe des Design Thinking Prozesses wurde anhand von sechs verschiedenen Phasen das Projekt begleitet. Von der Phase des Verstehens, über die von dem Projektteam durchgeführten Beobachtungen vor Ort und den Interviews mit diversen Zielgruppen, zu der Analyse und dem Beobachten vergleichbarer Prozesse auf nationaler und internationaler Ebene, bis hin zur Prototyp-Entwicklung und der Darstellung der entwickelten Ideen, gab es breitgefächerte Aufgaben, die oftmals nur im Team gelöst werden konnten. Einige Bereiche wurden im Team aufgeteilt und so konnte jedes Teammitglied für sich selbst Fortschritte generieren und sich mit dem Projekt identifizieren.Das Projektteam konnte im Zuge der Bearbeitung des sogenannten Problemraumes einige Punkte eruieren, die zu Beginn nicht offensichtlich waren. Nach der sehr genauen Begutachtung des Problemraumes konnte abgeklärt werden, dass das Zugangskonzept zwar von allen Benutzergruppen gut verstanden und akzeptiert wird, jedoch der Zugang zu diversen tagesaktuellen Informationen sowie die Kommunikation intra- und extramural sichtbare Verbesserungspotentiale aufzeigt. Genau an diesem Punkt hat die Projektgruppe angesetzt.
Interne und externe Kommunikation als Hauptziele
Ein niederschwelliger und unkomplizierter Zugang zu Informationen für alle Benutzergruppen ebenso wie eine gute interne und externe Kommunikation wurden zu den Hauptzielen. Nicht nur Personen mit Internetzugang oder Smartphone, sondern vor allem auch jene Personen, die der älteren Bevölkerungsgruppe angehören, benötigen einen sicheren Zugang zu relevanten Informationen. Für die einzelnen Lösungsideen war dem Projektteam zum einen der Auftritt des Universitätsklinikums St. Pölten im externen Bereich durch Broschüren, Zeitungstexte und Presseaussendungen, sehr wichtig. Zum anderen wurde die Idee, eine eigene Covid-Hotline zu gestalten und im Universitätsklinikum in das bereits vorhandene Info-Center zu integrieren, ein sehr großer Teil des Lösungsraums.
Erklärvideo mit Maskottchen Pölti
Mithilfe eines von der Projektgruppe erstellten Videos, welches als Prototyp fungierte, konnten die verschiedenen Ideen sowie deren Umsetzung im Klinikum von dem Projektteam besser dargestellt werden. In diesem Video hat das entworfene Maskottchen Pölti die Prozesse und Wege rund um den Zutritt zum Universitätsklinikum St. Pölten erläutert. Das Projektteam konnte sich schlussendlich über das sehr positive Feedback seitens Projektauftraggebern und Projektpartnern freuen, welche bei der Abschlusspräsentation vollends von dem Konzept des Projektteams überzeugt werden konnten. Seitens des Universitätsklinikums St. Pölten meldete man zurück, dass die Ideen des Konzepts, allen voran des begleitenden Maskottchens, übernommen werden sollen.
„Für uns ist es immer wichtig den Blick von außen auf unser Klinikum zu richten. Die Studentinnen und Studenten haben Fragestellungen, die wir schon lange intern bearbeiten mit einem unvoreingenommenen Schatz an Ideen bereichert und dabei die Machbarkeit nie aus dem Auge verloren. Gerade das prozesshafte Beschäftigen mit den Ansätzen und das ständige Einbinden der unterschiedlichen Anspruchsgruppen hat dazu geführt eine sehr gute Lösung außerhalb der üblichen Konventionen zu finden“, bestätigt Mag. Dr. Bernhard Kadlec, Kaufmännischer Direkt Universitätsklinikum St. Pölten-Lilienfeld.