Bevor allerdings die Qualität der Krankenhaushygiene bestimmt werden kann, gilt es die Vorkehrungsmaßnahmen genau zu kennen. Dazu gibt es als einzigartige Sonderausbildung in Niederösterreich den Lehrgang Krankenhaushygiene an der IMC FH Krems, der im Herbst 2018 startet.
Der Lehrgang vermittelt die notwendigen Kompetenzen auf dem Spezialgebiet der Hygiene, zur Mitwirkung bei allen Maßnahmen der Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Infektionen in Gesundheitseinrichtungen sowie der Gesunderhaltung. Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, die bereits als Hygienefachkraft tätig sind oder eine solche Funktion anstreben, erlangen durch die theoretisch fundierte und praxisnahe berufsbegleitende Ausbildung die Befähigung zur spezialisierten Berufsausübung im Hygieneteam eines Krankenhauses oder anderer Gesundheitseinrichtungen.
Hygienefachkräfte werden gebraucht
Die Einstellung von Hygienefachkräften ist im Kranken- und Kuranstaltengesetz und im jeweiligen Krankenastaltengesetz der Länder verpflichtend vorgeschrieben. Der Bedarf an einer solchen Sonderausbildung ist daher gegeben, vor allem auch weil Spitalskeime auch in Österreich eine Problematik darstellen. Laut Studie des Europäischen Zentrums für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sterben Jahr für Jahr 2400 Patienten an Spitalskeimen in Österreich – mindestens fünfmal so viele wie im Straßenverkehr. Österreich liegt mit einer Infektionsrate von fast sechs Prozent im europäischen Mittelfeld. „Würde es 2400 Verkehrstote pro Jahr geben, hätte die Politik sofort reagiert“, äußert Patientenanwalt Gerhard Bachinger im Kurier-Interview Kritik.
Die Zielgruppen
Der Lehrgang richtet sich an diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, die bereits als Hygienefachkräfte tätig sind oder eine solche Funktion anstreben. Sie werden durch die theoretisch fundierte und praxisnahe berufsbegleitende Ausbildung zur spezialisierten Berufsausübung im Hygieneteam eines Krankenhauses oder anderer Gesundheitseinrichtungen befähigt. Zu den Aufgaben einer Hygienefachkraft bzw. eines Hygieneteams gehören alle Maßnahmen, die der Erkennung, Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von Infektionen und der Gesunderhaltung dienen. Die Absolventinnen und Absolventen können in Krankenanstalten und Einrichtungen, die der Vorbeugung, Feststellung oder Heilung von Krankheiten oder Nachsorge, der Behindertenbetreuung pflegebedürftiger Menschen dienen oder, die andere Gesundheitsdienste und soziale Dienste anbieten, beschäftige werden.
Aufbau des Lehrgangs
Der FH-Lehrgang wird nach § 65 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes in Verbindung mit dem Fachhochschul-Studiengesetz durchgeführt. Die Ausbildung ist in Theorie- und Praktikumsphasen gegliedert und umfasst insgesamt 924 Stunden.
- Dauer: Drei Semester
- Kosten: EUR 5.400,-
- Studienbeginn: nächster Studienbeginn am 17. September 2018
- Studienzeiten: Blockveranstaltungen, jeweils von Montag bis Freitag,
- Lehrgangsplätze: sind begrenzt; für die Durchführung ist eine Mindestteilnehmerzahl von 20 erforderlich
- Abschluss: Akademische Hygienefachkraft - Diplom Sonderausbildung Krankenhaushygiene
- Zugangsvoraussetzungen: Diplom im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege und Berufspraxis