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Forschungsprojekt der IMC FH Krems: „New World of Pay“

Das Forschungsprojekt der IMC Fachhochschule Krems wurde durch die Projektfonds Arbeit 4.0 der AK Niederösterreich gefördert. Es bildet die Erwartungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Industrie 4.0 ab und liefert wichtige Erkenntnisse für niederösterreichische Produktionsunternehmen.
 

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts „New World of Pay“ wurden von Priv. Doz. Mag. Dr. Markus Latzke, Prof.(FH) Mag. Dr. Doris Berger-Grabner, MA und Mag. (FH) Mag. Christine Bachner, MSc, vorgestellt.

Die fortschreitende Automatisierung in Produktionsunternehmen erfordert angepasste Anreizsysteme für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – Arbeitsplatzsicherheit ist ihnen am wichtigsten. So lassen sich die Ergebnisse des Forschungsprojekts „New World of Pay – Erwartungen von ArbeitnehmerInnen in der Industrie 4.0“ der IMC FH Krems zusammenfassen. Im Rahmen einer virtuellen Abschlusspräsentation wurden die Resultate der Studie vom Forschungsteam der IMC FH Krems, Prof.(FH) Mag. Dr. Doris Berger-Grabner, MA,Priv. Doz. Mag. Dr. Markus Latzke und Mag. (FH) Mag. Christine Bachner, MSc, vorgestellt. 

Mehr Automatisierung, neue Anforderungen

Die fortschreitende Automatisierung, digitale Geschäftsmodelle, Globalisierung und vieles mehr beeinflussen die Arbeitsabläufe in produzierenden Industrieunternehmen. Manuelles Arbeiten wird zunehmend durch automatisierte Prozesse ersetzt. Dennoch wird keine Entwicklung hin zu menschenleeren Produktionshallen angestrebt, sondern der Mensch soll unter optimalem Einsatz seiner ureigenen Fähigkeiten in das Gesamtgefüge eingebunden werden und Kontroll- und Entscheidungsfunktionen wahrnehmen. Dies hat zur Folge, dass es zu Veränderungen sowohl im Aufgabenspektrum als auch im Anforderungsspektrum an die Mitarbeitenden kommen wird. Auch Anreizsysteme müssen neu überdacht werden.
Die durchgeführte Studie, mit Schwerpunkt auf niederösterreichischen Produktionsunternehmen, zeigt die Erwartungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber vor dem Hintergrund der durch die Industrie 4.0 veränderten Arbeitsinhalte und -aufgaben auf. Es hat sich gezeigt, dass aufgrund der veränderten Arbeitsbedingungen – durch Automatisierung, Digitalisierung, demografische Veränderungen etc. – in produzierenden Betrieben der Erfüllung des psychologischen Arbeitsvertrages eine große Rolle für die Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerzufriedenheit zukommt. Ein „Sequential Mixed Design“ wurde angewandt, um qualitative und quantitative Daten zu erheben, auszuwerten und Ergebnisse abzuleiten. 

Arbeitsplatzsicherheit im Fokus

Die Ergebnisse zeigen, dass die Veränderungen der Inhalte des psychologischen Arbeitsvertrags kaum direkt auf die Automatisierung zurückführbar sind. Wesentlich für Mitarbeitende ist an erster Stelle ein sicherer Arbeitsplatz, eine wertschätzende Unternehmenskultur und Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen. Diskrepanzen in den Erwartungen zeigen sich vor allem in Bezug auf finanzielle Aspekte, beim Feedback vom Vorgesetzten und bei der rechtzeitigen Übermittlung von wichtigen Informationen. Auch altersmäßige Unterschiede haben sich gezeigt. Für die jüngeren Mitarbeitenden sind folgende Aspekte besonders wichtig: Work-Life-Balance durch Arbeitszeitflexibilität und Teilzeitarbeit, die Mitwirkung an Entscheidungsprozessen und die Übernahme von Verantwortung.

Mehr Verständnis gefragt

Die Studie gibt auch einen Ausblick. Arbeitsinhalte werden sich noch weiter verändern und Anforderungen an die Qualifikationen der Mitarbeitenden werden noch weiter steigen. Technisches Personal und flexible Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem umfassenden Prozessverständnis sind künftig sehr gefragt. Produzierende Unternehmen, die auf digitale Tools setzen, können mit den Ergebnissen dahingehend unterstützt werden, indem sie ein Verständnis generieren, wie sie einerseits die Ängste ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor der Digitalisierung reduzieren und andererseits wechselseitige Verpflichtungen und Erwartungen erfüllen können. Die Ergebnisse bieten Personalverantwortlichen Ansatzpunkte, um personalpolitische Instrumente im Zuge der Personalentwicklung zielgerichteter gestalten und die Arbeitszufriedenheit erhöhen zu können.