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Biotechnologin des IMC Krems als Topforscherin

Anna Stierschneider, Absolventin von „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“ am IMC Krems, nutzt Optogenetik für ihre Forschung in regenerativer Medizin.

Jungforscherin Anna Stierschneider forscht wie Optogenetik gegen Sepsis oder Krebs eingesetzt werden kann. Vor Kurzem hat sie ihr PhD-Studium abgeschlossen.

Anna Stierschneider, PhD. hat nach ihren Bachelor- und Master-Studiengängen „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“ am IMC Krems das PhD-Studium „Regenerative Medicine“ an der Universität für Weiterbildung  Krems (UWK) absolviert und es im April 2023 erfolgreich abgeschlossen. Sie wurde von Prof.in Viktoria Weber (Vize-Rektorin für Forschung, UWK), Univ.-Prof. Dr. Michael Fischer (PhD Koordinator, UWK) und Prof.(FH) Mag. Dr. Christoph Wiesner (Institut Biotechnologie, IMC Krems) als Supervisor:innen betreut.

Innovativer Forschungsansatz Optogenetik

Stierschneider hat im Rahmen ihres PhD zwei Publikationen als Erstautorin veröffentlicht: im „International Journal of Molecular Sciences“ mit einem Impact Factor von 6,2 und in „Cells“ mit einem Impact Factor von 7,66. Ihr Forschungsthema behandelt die Aufklärung der molekularen und regulatorischen Mechanismen von TLR4-Signalgebung in Entzündungen und Krebs. Sie hat dabei optogenetisch manipulierte Zelllinien entwickelt, die eine räumlich-zeitlich präzise und reversible Fotoaktivierung von TLR4 ermöglichen.
Optogenetik ist ein relativ neues Fachgebiet der genetischen Forschung, das sich mit der Kontrolle von genetisch modifizierten Zellen mittels Lichts beschäftigt. Dabei werden lichtsensitive Proteindomänen, die aus Pflanzen isoliert wurden, in die zu untersuchenden Rezeptoren, sogenannte Toll-like Rezeptoren, eingebaut. Diese fungieren quasi als „Lichtschalter“ und können durch Lichtreize eingeschalten bzw. im Dunkeln ausgeschalten werden. 
„Mit diesem neuen biotechnologischen Verfahren, das auf dem Prinzip der Optogenetik beruht, wollen wir prüfen, welche Botenstoffe bei einer Sepsis aktiv sind, sie vorantreiben und die Blutgefäße durchlässig werden lassen“, so Stierschneider. Für ein besseres Verständnis lasse sich ein Vergleich zur Pflanzenwelt ziehen: Auch Pflanzen reagieren auf Licht und wachsen nur dann, wenn sie von der Sonne beschienen werden. Dieses Prinzip könnte auch im Körper funktionieren. Mithilfe der Optogenetik soll so eine Reihe von Fragen zu zellulären Abläufen bei einer Sepsis beantwortet werden. 

Viel Zukunftspotenzial

Mit ihrer Forschung hat Anna Stierschneider einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der TLR4-Signalgebung geleistet und neue Möglichkeiten für die zukünftige Erforschung von Entzündungs- und Krebsprozessen eröffnet. Die Projektmitarbeiterin im Department Life Sciences am IMC Krems wurde bereits 2021 für hervorragende Forschungsarbeiten mit dem tecnet accent Innovation Award und im Mai 2023 mit dem Science Award am IMC Krems ausgezeichnet. Die 31jährige Wachauerin zählt zu den bedeutendsten Jungforscherinnen in Niederösterreich.