„Nährwertkennzeichnungen von verpackten Produkten wurden bereits vielfach untersucht. Zur Bedeutung von Nährwertkennzeichnungen von zubereiteten Gerichten, die in der Mensa oder einem anderen Gastronomiebetrieb erworben werden, gibt es bislang nur wenig Forschung. Genau hier setzt meine Master-Arbeit an“, berichtet Yvonne Jansky.
Ziel der Abschlussarbeit war herauszufinden, ob sich Studierende Nährwertkennzeichnungen von zubereiteten Gerichten, die zum Beispiel in einer Mensa erworben werden können, wünschen, und welche Art der Nährwertkennzeichnung Studierende bei einer bewusst gesunden Ernährungsweise am ehesten unterstützen kann. Die Mehrheit der befragten Studierenden in Österreich wünscht sich grundsätzlich Nährwertkennzeichnungen von zubereiteten Gerichten. Vor allem die Angabe der Gesamtkalorien pro zubereitetem Gericht scheint für die Studierenden bei der Interpretation des Gesundheitsgrades einer Speise hilfreich zu sein. Zudem konnte ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen gesundheitsbewussten Studierenden und dem Wunsch nach Nährwertkennzeichnungen festgestellt werden. Der Nutri-Score, der eine vereinfachte Nährwertkennzeichnung in Form von Ampelfarben darstellt, wird von den Studierenden als nur wenig hilfreich bewertet. Das kann jedoch auf den geringen Bekanntheitsgrad dieser Kennzeichnung zurückgeführt werden, denn nur 23,3 % der befragten Studierenden gaben an, den Nutri-Score und seine Bedeutung zu kennen.
EU-Regeln für die Kennzeichnung
Die gewonnenen Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass Nährwertkennzeichnungssysteme Einfluss auf die Wahl von Mittagsgerichten nehmen und allgemein das Ernährungsverhalten von Studierenden positiv beeinflussen können.
Nährwertkennzeichnungen auf Produktverpackungen sind seit Dezember 2017 in der EU verpflichtend anzuführen. Zu zubereiteten Speisen, die zum Beispiel in einer Mensa erworben werden können, gibt es bislang keine einheitlichen Regelungen. Vor allem die sogenannten Front-of-Pack Labels sollen die Konsumentin oder den Konsumenten bei der Wahl eines Lebensmittels oder einer Speise in Form einer vereinfachten Nährwertkennzeichnung unterstützen. Weltweit gibt es mehr als 30 unterschiedliche Front-of-Pack Labels. Bis Ende 2022 möchte die EU darüber entscheiden, ob Front-of-Pack Labels ebenfalls obligatorisch werden und welches Front-of-Pack Labels dabei am besten geeignet ist.
Über Yvonne Jansky
Yvonne Jansky, MA hat im September 2022 ihr Master-Studium Management von Gesundheitsunternehmen an der IMC FH Krems mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Davor hat sie am FH Campus Wien Orthoptik studiert, seit September 2020 arbeitet sie als Orthoptistin im Landesklinikum Horn.
„Ich habe mich für das Studium Management von Gesundheitsunternehmen an der IMC FH Krems entschieden, um ein Verständnis für die Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens zu entwickeln, komplexe Problemstellungen lösen zu können und Führungskompetenzen zu erwerben. Die IMC FH Krems hat mich bestens für meinen zukünftigen Weg im Gesundheitswesen vorbereitet“, so Jansky.
