Erarbeitung von nachhaltigen Lösungen
Die aktuelle Auseinandersetzung mit den Nachhaltigkeitsherausforderungen, wie z. B. Klimawandel und Ressourcenmangel und -effizienz fordert Führungsteams von unterschiedlichen Unternehmen zunehmend heraus, hier Lösungsansätze zu entwickeln. Familienunternehmen sind aufgrund einer, in ihrer DNA verankerten, generationenübergreifenden, nachhaltigen Denkhaltung oftmals Vorreiter, wenn es um die Entwicklung nachhaltiger Lösungen für diese aufgezeigten Spannungsfelder geht. Die Besonderheit von Familienunternehmen liegt vor allem im Zusammenwirken der beiden Systeme Familie und Unternehmen. Während im Familiensystem das soziale System der Familie existiert, in dem Entscheidungen nach persönlichen Kriterien getroffen werden, sind im System Unternehmen ökonomische Kalkulationen sowie Fragen der Rentabilität für die Entscheidungsfindung relevant. Genau dieser Thematik widmen sich Reinhard Altenburger und Christine Bachner in ihrem Buchbeitrag. „Für viele Familienunternehmen zählen Nachhaltigkeit, Sparsamkeit und der bewusste Umgang mit Ressourcen zu den Familien- und Unternehmenswerten. Das Konzept der integrierten nachhaltigen Unternehmensführung von Familienunternehmen ist daher sehr stimmig und nicht nur für andere Familienunternehmen, sondern besonders auch Nicht-Familienunternehmen aufschluss- und lehrreich“, betont Christine Bachner.
Forschung zu Familienunternehmen
Der Ansatz der integrierten Unternehmensführung bietet ein konsistentes Rahmenwerk, welche von der normativen, über die strategische bis hin zur operativ-taktischen Ebene reicht. Der Beitrag fokussiert auf Philosophie und Vision, Kultur und Verfassung als zentrale Elemente der normativen Dimension, da diese für die Herausforderungen von Familienunternehmen zentrale Elemente darstellen. Werte sind dabei das unsichtbare Band zwischen Unternehmen, Familie und Stakeholdern. „Nach mehrjähriger Forschung zu Familienunternehmen mit Fokus auf Innovation und gesellschaftliche Verantwortung, haben wir uns mit den Konsequenzen des in Wissenschaft und Unternehmenspraxis anerkannten St. Galler Managementmodells auseinander gesetzt und diese Konzeption eines integrierten Managements um die aktuellen Herausforderungen zum Thema „Nachhaltigkeit“ zur integrierten nachhaltigen Unternehmensführung von Familienunternehmen erweitert. Diese Erweiterung wurde anhand von Praxisbeispielen zu Palfinger, Henkel, Kapsch und Miele dargelegt“, so Reinhard Altenburger.
Über das Buch
Das Buch „Integrierte nachhaltige Unternehmensführung: Konzepte – Praxisbeispiele – Perspektiven“ von den Herausgebern Kristin Butzer-Strothmann und Friedel Ahlers ist im Springer-Verlag erschienen. Dem weithin anerkannten St. Galler-Konzept "Integriertes Management" folgend, geht es darum, dass der auf der normativen Ebene postulierte Nachhaltigkeitsgedanke über die Strategie in operative Handlungsvollzüge einfließt und dadurch operationalisiert und für alle Anspruchsgruppen (insbesondere Kunden/innen und Mitarbeiter/innen) konkret erfahrbar wird.