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Story #Alumni#Tourism and Leisure Management#Forschung

Nach internationaler Lehrtätigkeit zurück zur IMC FH Krems

Claudia Dolezal, Absolventin des Bachelor-Studiengangs Tourism and Leisure Management, zog es nach elf Jahren internationaler wissenschaftlicher Ausbildung und Lehrtätigkeit wieder zurück an ihre Alma Mater. Seit September ist die Expertin für nachhaltigen Tourismus und soziales Unternehmertum als Professorin an der Kremser Fachhochschule tätig.

Claudia Dolezal am IMC Campus Krems

Nach mehreren Jahren im Ausland kehrt Dr. Claudia Dolezal zurück an die IMC FH Krems

Claudia Dolezal verfügt über umfassende Erfahrung in Studium, Arbeit, Forschung und Lehre im Bereich Tourismus in verschiedenen Kontexten und Ländern, insbesondere in Entwicklungsländern. Ihre besondere Leidenschaft gilt der Erforschung und Lehre der Kraft des Tourismus für Entwicklung und Armutsbekämpfung in ländlichen Gebieten von Entwicklungsländern sowie mithilfe anthropologischer Methoden der Untersuchung des Tourismus als soziales Phänomen, insbesondere des Tourismus für sozialen Wandel. Ihre Fachgebiete sind: Tourismus für Empowerment, nachhaltiger Tourismus, gemeinschaftsbasierter Tourismus, Tourismus & Entwicklung, Tourismuspolitik, Tourismus & gesellschaftlicher Wandel, Tourismus und soziales Unternehmertum, Tourismus und SDGs, Tourismus und Destinationsmanagement sowie die Begegnung im Tourismus.

Die internationale Atmosphäre im Studium war ausgezeichnet

Was Claudia Dolezal an ihrem Studium an der IMC FH Krems besonders fand, war die internationale Atmosphäre an der Fachhochschule und die ausgezeichneten Verbindungen sowohl zur Industrie als auch zu Partneruniversitäten. Die IMC FH Krems verfügt über ein großes internationales Netzwerk, das sie sowohl für ihr Praktikum in Spanien als auch für ihr Auslandsstudium in Thailand nutzte. Vor allem Letzteres hat ihre Karriere maßgeblich geprägt, da sie sich von da an mit dem Tourismus in Südostasien beschäftigte.

Ich entschied mich für eine akademische Laufbahn

Sie schloss ihren PhD an der University of Brighton ab. Ihr Schwerpunkt lag auf der Erforschung der Machtverhältnisse im kommunalen Tourismus des ländlichen Balis, um die Möglichkeiten für die Stärkung der lokalen Bevölkerung und eine nachhaltigere Entwicklung auf der Insel zu verstehen. Sie entschied sich für eine akademische Laufbahn vor allem, nachdem sie das Master-Studium in Tourism and International Development, dass sie zuvor an der University of Brighton absolviert hatte, sehr inspiriert hatte. Zweitens war sie schon immer neugierig und lernbegierig, mit einer Leidenschaft für das Lesen, Schreiben und die Auseinandersetzung mit komplexen Materialien, um Schlüsselfragen zu beantworten, die sich für sie persönlich in ihrem täglichen Leben und auch auf Reisen stellen. Dr. Dolezal betrachtet sich selbst als kritische Person – und die Wissenschaft bietet dafür das richtige Umfeld. 

Schlüsselfragen zum Management von Destinationen

Dr. Dolezal konzentriert sich in ihrem Unterricht auf Module, die sich sehr stark mit dem Tourismus aus der Sicht des Reiseziels, der geografischen und anthropologischen Perspektive befassen, und stellt Schlüsselfragen zum Management von Destinationen, um eine nachhaltige Entwicklung in allen Aspekten (wirtschaftlich, ökologisch und soziokulturell) sicherzustellen, die dem jeweiligen Reiseziel entspricht. Ihr oberstes Ziel ist es stets, den Studierenden die Rolle verständlich zu machen, die der Tourismus für Destinationen und Gesellschaften rund um den Globus spielt – und zwar über eine rein wirtschaftliche Perspektive hinaus. Tourismus ist mehr als eine Industrie, er ist auch ein soziales Phänomen. Eine weitere ihrer Schlüsselkompetenzen sind Forschungsmethoden – über die Jahre haben ihre PhD-Erfahrungen insbesondere für qualitative Methoden ein tiefes Verständnis ermöglicht. Es macht ihr sehr viel Freude, Studierende für die Forschung zu interessieren, da diese nicht nur für eine akademische Karriere, sondern auch für viele Jobs in der Industrie wichtig ist.

Sie überzeugte das Gremium und arbeitete hart

Die Lehr- und Forschungsstelle, die sie in den letzten fünf Jahren an der University of Westminster innehatte, war eine großartige Gelegenheit, um die sie sich beworben hatte und für die sie glücklicherweise zum Interview geladen wurde. Dr. Dolezal überzeugte das Gremium und arbeitete im Laufe der Jahre hart, wobei sie sich sowohl in der Lehre als auch in der Forschung sehr bemühte und deshalb zum Senior Lecturer befördert wurde. Es war ein großartiger, dynamischer und äußerst kollegialer Arbeitsplatz und sie verließ ihn jedenfalls mit einem weinenden, aber auch einem lächelnden Auge.

Ich war bereit für eine Lebensveränderung

Claudia Dolezal entschied sich aus mehreren Gründen, nach Krems zurückzukehren. Zunächst einmal war sie bereit für eine Lebensveränderung und eine neue Herausforderung. In den letzten Jahren hatte sie den starken Wunsch verspürt, in ihr Heimatland zurückzukehren und wieder näher bei Familie und Freunden zu sein. Gleichzeit blieb sie jedoch während ihrer Zeit in London stets mit der IMC FH Krems verbunden, vor allem durch die Alumni Meetings, die die IMC regelmäßig auch in der britischen Hauptstadt organisiert. An die IMC FH Krems zurückzukehren war die richtige Entscheidung für sie – sie ist der Überzeugung, dass die IMC FH Krems eine Fachhochschule ist, die eine sehr globale und internationale Ausrichtung mit lokalen Wurzeln und Projekten verbindet. Dr. Dolezal war der Ansicht, dass dies das perfekte Umfeld sei, um global-lokale Nachhaltigkeitsverbindungen zu erforschen, besonders in einer Zeit, in der wir wahrscheinlich alle das Lokale wieder höher bewerten. Sie war bereit, das internationale Netzwerk und die Erfahrung, die sie im Laufe der Jahre gesammelt hat, sozusagen in ihren Rucksack zu packen und mit an die IMC FH Krems zu nehmen, um hier einen positiven Beitrag zu leisten.

Ich bin überzeugt, dass die aktuelle Zeit mehrere Herausforderungen, aber auch Chancen bietet

Offensichtlich liegt die größte Herausforderung darin, Reiseziele sowie Einwohnerinnen und Einwohner in Zeiten von COVID-19 „überleben“ zu lassen – so viele Existenzen auf der ganzen Welt hängen vom Tourismus ab, insbesondere in Entwicklungsländern, wo es oft schwierig ist, Alternativen zu den Einnahmen aus dem Tourismus zu finden. Eine weitere Herausforderung besteht darin, Social Distancing am Reiseziel, aber auch im Flugzeug zu ermöglichen – beides, ohne die Profitabilität oder das touristische Erlebnis zu beeinträchtigen. Es ist vor allem der internationale Tourismus, der unter dieser Krise leidet, und es wird eine große Herausforderung sein, diesen Sektor wiederzubeleben. Da viele Fluggesellschaften insolvent sind und sich die Öffnung und Schließung der Grenzen täglich ändert, ist internationales Reisen extrem schwierig geworden. Viele Menschen bleiben zu Hause und Regierungen und Destinationen überdenken die Art und Weise, wie Reiseziele gemanagt und welche Produkte angeboten werden. Der Inlandstourismus wird plötzlich zu einem Sektor, der wichtiger ist als je zuvor – nicht nur Österreich, sondern auch andere Länder wie Vietnam, Malaysia, Russland oder Neuseeland (um nur einige zu nennen) fordern ihre ansässige Bevölkerung jetzt auf, ihren Hinterhof zu erkunden. Es ist jedoch schwierig, dies zu einer echten Alternative für Länder zu machen, die fast vollständig vom internationalen Besucher abhängig sind, insbesondere wenn ihre lokale Infrastruktur auf internationale Touristinnen und Touristen ausgerichtet ist. Hier liegt aber auch die Chance. Destinationen beginnen nun zu erkennen, dass sie nachhaltige und gute Orte zum Leben (oder für den Besuch Einheimischer) und nicht nur für internationale Touristinnen und Touristen sein müssen. Dies ist eine Gelegenheit, unsere Geschäftspraxis zu überdenken und den Tourismus, die Art und Weise, wie wir reisen, und die Produkte, die die Destinationen anbieten, neu zu kalibrieren. Overtourism und die Flugscham-Bewegung haben uns noch vor COVID-19 gezeigt, dass Hyperkonsum und Hypermobilität die Nachhaltigkeit gefährdet haben. Reiseziele wie Maya Bay und Boracay Island wurden für Touristinnen und Touristen gesperrt – jetzt sehen wir, dass sich viele Reiseziele auf der ganzen Welt „erholen“. Wir sollten jedoch nicht vergessen, wie wichtig finanzielle Einnahmen sind, selbst für gefährdete Destinationen.

Jetzt ist die Zeit, kreativ zu sein und über den Tellerrand hinaus zu denken

Ob sich jedoch wirklich etwas zum Besseren wenden wird oder ob wir die gleichen Fehler wiederholen werden (möglicherweise in ländlicheren Gebieten), wird sich erst noch zeigen. Dr. Dolezal glaubt jedoch, dass die Menschen begonnen haben, ihre Reiseentscheidungen zu überdenken und dass die Produkte angepasst werden. Jetzt ist die Zeit, kreativ zu sein und über den Tellerrand hinaus zu denken – eine Schlüsselqualifikation, über die die Tourismusmanagerinnen und -manager der Zukunft verfügen müssen. In ihren Vorträgen wird sie auf jeden Fall Themen wie die oben genannten behandeln und auch darauf eingehen, wie sich die Rolle von Destinations-/Tourismusmanagerinnen und -managern und -expertinnen und -experten in Zukunft verändern wird. Ihre Rolle ist entscheidender als je zuvor, da der Tourismus in den kommenden Jahren nicht aufhören wird zu existieren. Frühere Krisen haben gezeigt, dass es sich um eine widerstandsfähige Branche handelt, die sich erholen kann. Es ist jedoch die Pflicht von uns allen, die wir in der Branche arbeiten, über neue und andere Wege nachzudenken, den Tourismus zu managen und zu verstehen. Dr. Dolezal ist überzeugt, dass sich die Tourismusprofessorinnen und -professoren dieser Herausforderungen und der erforderlichen Fachkenntnisse bewusst sind und bereit sind, die Studierenden für eine Karriere in einer Branche zu rüsten, die höchstens ruhend ist, aber niemals verschwinden wird.

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