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IMC Forschung: Veränderte Erwartungen an Entlohnungssysteme

Im Rahmen eines neuen Forschungsprojektes mit dem Titel „New World of Pay“ an der IMC Fachhochschule Krems wird am Beispiel von produzierenden Unternehmen untersucht, inwiefern sich die Erwartungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, vor dem Hintergrund neuer Arbeitsinhalte und -aufgaben im Zuge der Industrie 4.0, verändert haben. Die zu erwartenden Ergebnisse verdeutlichen veränderte Erwartungen aus Sicht der Mitarbeitenden und ermöglichen es Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern entsprechende personalpolitische Instrumente in der Personalentwicklung und im Diversitätsmanagement zu gestalten. 

New World of Pay: Im Rahmen eines neuen Forschungsprojektes an der IMC Fachhochschule Krems werden am Beispiel von produzierenden Unternehmen die Erwartungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber im Zuge der Industrie 4.0 untersucht. ©depositphotos/photographee

Industrie 4.0 wächst nur langsam

Die voranschreitende Digitalisierung in der Industrie 4.0 hat auch große Auswirkungen auf automatisierte Prozesse. Digitalisierung und künstliche Intelligenz verunsichern die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und sind zu ernstzunehmenden Stressoren für die Belegschaft geworden. Die Angst nicht zu entsprechen, zu alt oder zu rudimentär ausgebildet worden zu sein für diese Veränderungen, oder die Angst schlicht durch eine Maschine ersetzt zu werden, scheinen Faktoren zu sein, die die Industrie 4.0 nicht in dem Maß wachsen lassen, wie sie könnte. Unterschiedliche Initiativen bieten Möglichkeiten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einerseits die Angst vor der Digitalisierung zu nehmen, und auf der anderen Seite die mannigfaltigen Möglichkeiten ebendieser darzustellen. Durch die Studienergebnisse des Forschungsprojekts „New World of Pay“ kann man in Zukunft spezifisch auf die Bedenken und Erwartungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingehen und eine Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses unterstützen.

Instrumente zur Erfüllung des psychologischen Vertrages

„Vor dem Hintergrund der Veränderungen durch die Industrie 4.0 ergeben sich neue Anforderungen und Arbeitsinhalte für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in produzierenden Betrieben. Angesichts dieser neuen Entwicklung können sich auch die Erwartungen an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber wandeln. Das vorliegende Projekt liefert einen Beitrag zur Identifizierung relevanter Ansatzpunkte. Durch mehr Flexibilität in den Arbeitszeitmodellen und individuell gestaltete Entlohnungs- und Anreizsysteme kann gewährleistet werden, dass diverse Ansprüche der Belegschaft berücksichtigt und der psychologische Vertrag erfüllt werden kann“, so die Projektleiterin Prof.(FH) Dr. Doris Berger-Grabner, MA.

Die Forschungsmethode

Das Forschungsteam der IMC FH Krems schafft durch den Einsatz eines Mixed-Methods-Ansatzes ein umfassendes und detailliertes Bild. Zum einen werden im Rahmen von Fokusgruppen und Experteninterviews Sichtweisen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erhoben, und zum andern wird im Rahmen einer Fragebogenerhebung erforscht, inwiefern sich Männer und Frauen hinsichtlich der Bewertung dieser Inhalte unterscheiden, und ob es Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gibt. Vor diesem Hintergrund werden Mitarbeitende aus produzierenden österreichischen Industrieunternehmen befragt. 

Inklusion und Chancengleichheit

Automatisierung bedeutet einerseits, dass Arbeitsplätze in der Produktion drastisch reduziert werden. Es heißt aber auch, dass der Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeitenden im Backoffice, Datenspezialistinnen und -spezialisten und Softwareentwicklerinnen massiv steigen wird. Durch eine strategisch geplante, alters- und geschlechtsunabhängige Personalentwicklung können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dahingehend geschult werden zukünftig in diesen Bereichen tätig zu sein. Diese neuen, qualitativeren Arbeitsplätze bieten auch unterschiedliche Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitssituation für sensible und vulnerable Mitarbeiterinnengruppen, d.h. ältere Mitarbeitende, erwerbstätige Mütter oder Mitarbeiterinnen mit anderen Betreuungspflichten. Hier kann dieses Projekt einen Beitrag leisten, indem es valide Informationen über die relevanten Komponenten des psychologischen Vertrages liefert. 

Zukunftsorientierte Weiterbildungsmaßnahmen als Schlüssel zum Erfolg

Eine zukunftsorientierte Weiterbildung jener Personen, deren Stellen zukünftig von Maschinen oder Robotern übernommen werden, wird ein Schlüssel zum Erfolg sein. Ein anderes Erfolgskriterium wird das Einhalten und das Erfüllen der neuen wechselseitigen Verpflichtungen und der Erwartungen sein, die beiden Parteien aneinanderstellen. Arbeitsplatzsicherheit, Kompetenzentwicklung, Möglichkeiten einer Laufbahn uvm. werden ins Zentrum des Interesses rücken. Viele der neuen Jobs bieten auch mehr Möglichkeiten für mobiles Arbeiten bzw. Homeoffice als das Arbeiten in der Produktion selbst. So kann auch eine Verbesserung der Balance zwischen Berufs- und Privatleben und Familie und besonders für Frauen ein weiteres Plus darstellen. „Die Studie trägt somit maßgeblich zur Inklusion der sensiblen Gruppe der älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei, und sie stellt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern dar“, hält Berger-Grabner fest.

Das Projekt wird mittels des Projektfonds Arbeit 4.0 von der AK Niederösterreich gefördert. Mehr Informationen 
 

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