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IMC-Alumna fördert Geborgenheit im Alter

Eine Stadt sucht Wege aus der Einsamkeit

Ramona Sieberer ist Absolventin des Master-Studiengangs Angewandte Gesundheitswissenschaften an der IMC FH Krems. In ihrer Masterarbeit wollte sie ein Thema bearbeiten, das einen Praxisbezug hat und nicht „nur im Schrank landet“.

Porträt von Ramona Sieberer

„Meine Intention für den Master-Studiengang Angewandte Gesundheitswissenschaften war der innere Drang, einen kleinen Teil beizutragen und unser Gesundheitssystem zu verbessern.“

Warum haben Sie sich für ein Studium an der IMC FH Krems entschieden? Warum für den Master-Studiengang Angewandte Gesundheitswissenschaften?

Meine Intention für den Master war der innere Drang, einen kleinen Teil beizutragen und unser Gesundheitssystem zu verbessern. Ich träume von mehr Interdisziplinarität im Gesundheitswesen und davon, irgendwann ein interdisziplinäres Therapiezentrum zu leiten bzw. ein Teil davon zu sein. Ich möchte gesundheitsfördernde Projekte in der Gemeinde für Jung und Alt anbieten. Zum Beispiel würde ich gerne Angebote gestalten, die es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen, einer Betätigung nachzugehen, die sie erfüllt, ihnen Selbstwert und einen Sinn im Leben zurückgibt – in anderen Worten Angebote, die die psychische Gesundheit fördern, sei es durch Bewegung, Handwerk oder andere Aktivitäten. Ich habe in meinem Bachelor-Studium Ergotherapie in Wiener Neustadt aus meiner Sicht zu wenig über Interdisziplinarität gelernt, weshalb ich mich für den Master an der IMC FH Krems beworben habe. Primär habe ich das gemacht, um die Sicht der anderen Berufsgruppen zu sehen und von ihnen zu lernen – Sekundär, da ein Master für Leitungspositionen und Lehrtätigkeiten nie schaden kann und ich noch „im Lernen drinnen war“.

Was haben Sie aus dem Studium für Ihr weiteres Leben mitgenommen?

Das Master-Studium hat mir nicht nur die Sicht der anderen Berufsgruppen gezeigt, sondern mich vor allem in meinem Selbstbewusstsein gestärkt, meinen Träumen, Visionen und Ideen nachzugehen. Die Inhalte zu Projektmanagement sowie das Halten zahlreicher Präsentationen haben mir Mut gegeben, vor fremdem Publikum meine Ideen und mein Wissen zu vertreten. Dafür bin ich sehr dankbar.

Erzählen Sie bitte etwas über das Projekt gegen Einsamkeit in Hohenems!

Als Masterarbeit wollte ich ein Thema bearbeiten, das einen Praxisbezug hat und nicht „nur im Schrank landet“. Ich lebe seit fünf Jahren in Wien, möchte jedoch nächstes Jahr wieder in meine Heimat Vorarlberg zurückkehren, weshalb ich einen Praxisbezug in Vorarlberg gesucht habe. Durch meinen Masterarbeitsbetreuer, Wolfgang Dür, bin ich auf einen Bekannten von ihm gestoßen. Dadurch ergab sich die Kooperation mit dem Pflege- und Betreuungsnetzwerk in Hohenems. Die Stadt Hohenems wollte effektiv Maßnahmen gegen Einsamkeit umsetzen. In der Literatur gibt es genügend Evidenz dazu, dass Einsamkeit die Gesundheit maßgeblich beeinflusst, weshalb ich mich schnell für das Thema begeistern konnte. Zudem ist Einsamkeit besonders im Alter hoch, das sehe ich auch in meinem beruflichen Setting: Seit Jänner bin ich auf der Akutgeriatrie im Franziskusspital, das vorherige Jahr habe ich im betreuten Wohnen der Häuser zum Leben gearbeitet. Um effektive Maßnahmen gegen Einsamkeit umzusetzen, ist es wichtig, den lokalen Kontext einzubeziehen und Maßnahmen mit der Zielgruppe zu gestalten. Ich führte somit 15 qualitative Interviews mit Personen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich in Hohenems: Ärztinnen, Ärzte, Ehrenamtliche, Mobiler Hilfsdienst, Krankenpflegeverein, Case Management und Seniorenvereine. Danach erhob ich deren Erfahrungen aus dem beruflichen Alltag zu Einsamkeit im Alter in Hohenems und wie sie den Zugang zu einsamen Seniorinnen und Senioren herstellen würden (da dies die größte Hürde ist). Weiters erhob ich, welche Stärken und Schwächen sie zu bestehenden Angeboten in der Gemeinde sehen.

Die Inhalte und Erfahrungen aus den Interviews bildeten die Grundlage für eine Veranstaltung, die im September in Hohenems stattfand. Mehrere Kurzvorträge zum Thema Einsamkeit, sorgende Gemeinden und Engagement wurden gehalten (unter anderem einer von mir). Außerdem gab es ein World-Café: bei diesem Format können Bürgerinnen und Bürger in Kleingruppen zu verschiedenen Themen mitgestalten und mitdiskutieren. Ein Vorschlag war, einen Nachbarschaftstag umzusetzen und dazu wurden Ideen gesammelt. Ein dritter Punkt der Veranstaltung war eine Angebotsmesse, da ein Ergebnis der Interviews war, dass bestehende Angebote zu wenig genützt werden. Um Bürgerinnen und Bürger zur Veranstaltung einzuladen, war die gesamte Gemeinde involviert: Wir haben Organisationen wie Essen auf Rädern gebeten, Flyer zu verteilen. Auch alle Interviewpartnerinnen und Interviewpartner sowie Supermärkte, Gasthäuser, Apotheken, Seniorenvereine und Arztpraxen wurden gebeten, die Menschen für die Veranstaltung zu begeistern. Weiters haben wir versucht, einen bunt gemischten Arbeitskreis/eine Projektgruppe zu gründen. Dieses Projekt werde ich weiter betreuen, um Maßnahmen gegen Einsamkeit nachhaltig und stetig weiterzuentwickeln.

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